tierisch

Mein Leben mit Tiffy

von Dirk Hoffmann

ONsüd geht inzwischen ins fünfte Jahr. Ist das nicht schon eine recht lange Zeit?
Ebenso lange lebt meine süße Katze nun schon bei mir und bereichert mein Leben jeden Tag aufs Neue. In den zwölf Monaten des gerade begonnenen Jahres 2016 möchte ich unseren Lesern ein wenig von ihr erzählen. Ich hoffe, der eine oder andere findet ein wenig Spaß daran.
Beginnen möchte ich mit einer kleinen Geschichte, die ich fünf Wochen, nachdem ich sie als eine Hand voll Katze bei mir aufnahm, geschrieben habe, die aber genauso gut von heute sein könnte: Es ist mir, als war es erst gestern, dass ich zum ersten Mal in ihre verspielten Augen sah. Mit voller Kraft marschierten vier kleine Pfoten in mein Leben, um es gehörig auf den Kopf zu stellen. Vorsichtig kletterte sie aus ihrem Transportkorb, blickte sich um und stellte mir auf ihre katzenhafte Art die Frage: „Darf ich bei dir bleiben?“
„Eine Katze, was soll ich mit einer Katze?“, hallte es in mir, „ich wollte doch immer einen Hund haben“.
Da saß sie nun. Von einer Allergie aus ihrem Heim vertrieben. Ich überlegte nicht lange. Mit all ihrem Charme eroberte sie sofort mein Herz.
So begann ich mein Heim mit ihr zu teilen. Ein völlig neues Leben fing an. Stets war ich nur für mich allein verantwortlich gewesen. Das änderte sich schlagartig. Von jetzt auf gleich war da ein Wesen, das sich ganz auf mich verlassen würde. Das gab meinem Leben einen neuen Sinn.

ONsüd-Bilder: Dirk Hoffmann
Fünf Wochen sind es nun schon und ich könnte viele Geschichten erzählen. Von Momenten, in denen ich mich über sie geärgert habe, weil sie Teller, Bilder oder eine Computermaus zerstört hat, was alles ersetzbar ist. Sie ist eben sehr neugierig, will alles sehen, will überall heran. Letzteres schafft sie auch immer. Es gibt praktisch keinen Ort in meiner Wohnung, wo dieses wendige, clevere Kerlchen nicht hinkommt. Selbst hoch oben, auf dem Küchen- oder Kleiderschrank entdecke ich sie manchmal. „Wie kommst Du denn da schon wieder hin?“, höre ich mich dann fragen. Überall, wo etwas liegt, muss es heruntergeworfen werden. Ertappe ich sie dabei, sieht sie mich mit einer so süßen Unschuldsmiene an, dass ich ihr nicht böse sein kann. Ist es wohl möglich, so ein Tier zu erziehen?
Von Momenten voller Freude könnte ich ebenso gut erzählen. Wie sie sich freut, wenn ich von irgendwo her heimkehre. „Miau, miau“, höre ich schon von draußen durch die Wohnungstür. Bin ich dann drinnen, schleicht sie um meine Beine, bis ich mich irgendwo hinsetze. Dort springt sie mir auf den Schoß, streichelt mich mit ihren Pfoten und schmiegt ihr Gesicht an meines, um sich letztendlich auf meinem Schoß zusammenzurollen und sich ausgiebig streicheln zu lassen. Bis ich aus heiterem Himmel einen Pfotenhieb bekomme. „Spiel mit mir“, fühle ich ihre ihre Aufforderung. Das tue ich auch gerne.
Aus fünf Wochen wurden fünf Jahre. Mit ihren fünf Jahren wird sie allmählich etwas ruhiger. Aber sie freut sich noch immer auf meine Heimkehr und ich bin glücklich, dass sie da ist. Ich habe sie noch genau so lieb wie damals. Tiffy bei mir aufzunehmen war eine äußerst spontane Entscheidung, die ich nie bereut habe. Ganz im Gegenteil, ich bin froh darüber. Wer mehr lustige und spannende Geschichten über meine Tiffy lesen möchte, der schaue nächsten Monat wieder bei ONsüd rein.

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