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Kolumne

Katharinas Gartenlaube

von Katharina Kumeko

Februare ist lateinisch und bedeutet reinigen. Februar war der letzte Monat des römischen Jahres, deshalb fanden in ihm Reinigungs-und Sühneopfer statt. Der römische Kaiser Augustus entzog dem Februar einen Tag, um ihn an seinen Monat anzuhängen, den August. Er wollte mit Julius Cäsar (Juli = 31 Tage )gleichwertig sein. 
Alte Namen des Februar sind Hornung (das Vieh hörnt sich, die Hirsche werfen ihr Geweih ab) Lichtmeßmonat, Narrenmond und Taumond. 
Im Februar warten wir alle auf das Erwachen der Natur. Knospen schwellen an Bäumen und Sträuchern. Aber trotzdem ist Saukälte gut für die Natur. Bauern haben über Jahrhunderte beobachtet, dass ein Vorfrühling im Februar auf einen langen Nachwinter schließen lässt. Großvater sagte immer: Der Winter scheidet nicht, ohne noch mal zurückzuschauen! 
Ende des Monats sind die Tage schon zweieinhalb Stunden länger als zu Beginn des Jahre. Ich bin wieder häufiger in meiner Gartenlaube. Die Sonne ist kräftiger und gestiegen. Eichhörnchen kann ich schon öfter wieder sehen und die ersten Kraniche kommen zurück. Auch die Bienen und Hummeln erwachen gegen Ende des Monats und können sich an Weidenkätzchen laben. An kühleren Morgen findet man die liebenswerten Brummer oft wehrlos, mit langsamen Bewegungen auf Bürgersteigen und Wegen. Die Hummeln sind dann unterkühlt und können deshalb nicht fliegen. Wenn wir ihr etwas Honigwasser oder Traubensaft vor ihre Mundwerkzeuge träufeln, kann sie das aufnehmen ,wieder Wärmeenergie bilden und nach Hause fliegen. Ameisen und Mücken sind auch bald wieder zu entdecken. Manchmal konnte man die Wintermücken schon im Dezember im Schwarm tanzen sehen. Das sind Junggesellen, die dadurch Weibchen anlocken wollen. 
Ich schaue nach meinen überwinterten Dahlien und Gladiolenknollen und sortiere die schadhaften aus.

ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski
Meine Begonien setze ich jetzt in Töpfe mit Torfmull und lasse sie vortreiben. 
Der erste Februar ist nach dem heidnischen Kalender der erste Tag des Frühlings. Großvater beobachtete stets das Wetter des Lichtmeßtags, des zweiten Februar: War das Wetter kalt, hieß das, dass der Frühling bald kam. Schien dagegen warm die Sonne, bedeutete das, dass es noch viel Eis und Schnee geben würde. Auch das Wetter des sechsten Februar war wichtig, denn: St. Dorothee bringt den meisten Schnee! Inwieweit das in diesem milden Winter zutreffen wird, mag dahingestellt bleiben. 
Am vierzehnten Februar ist Valentinstag. Valentin von Terni starb als Märtyrer der katholischen Kirche am 14.2.269. Er war Bischof und wurde Patron für Jugendliche, Reisende und Imker. 
Am sechzehnten Februar haben wir eine sogenannte Singularität: nämlich eine Kaltluftphase. Eine Singularität tritt sehr oft, aber nicht immer ein. Der Februar darf nicht schön sein oder zu warm. Die Bauern wünschen sich oft „Saukälte“, damit das Wachstum der Saaten normal bleibt. Insbesondere um die Mitte des Monats ist, wie gesagt, noch einmal mit tiefen Temperaturen zu rechnen und auch mit Nord -oder Ostwinden. Dann dominiert die kalte Festlandsluft aus Nord -Europa oder Sibirien. Bevor diese nordöstliche Kälte zu uns kommt, treffen meist schon nördliche hungrige Wasservögel bei uns ein. Diese sind für uns Anzeichen , dass Kälte bevorsteht. 
Großvater hatte dafür einen Bauernspruch bereit. „Heftige Nordwinde im Februar, vermelden ein gar fruchtbar Jahr.“
Und noch zwei weitere kannte er und beobachtete sie genau. „Je nasser der Februar, desto nasser wird das ganze Jahr.“ und
„Ist es im Februar kalt und trocken, so wird es im August heiß“.
Ich werde dieses Jahr, so wie er, einmal darauf achten, ob sie stimmen.

Quelle: Abendrot Schönwetterbot‘, Wetterzeichen richtig deuten, Autor: Bernhard Michels, Blv Verlag 2004

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