Kolumne


Katharinas Gartenlaube

von Katharina Kumeko
August

ONsüd-Bilder: Lilian Seidel
Alte Namen des August sind Aranmanoth oder Ernting. Man nannte ihn weiterhin Weidemonat, Sichelmond oder Schnittmonat.
Lateinisch hieß er Sextilis, der Sechste. Ab 8 vor Christus nannte man ihn Augustus. Er wurde nach Caesars Neffen Octavian benannt. Dieser nahm als erster römischer Kaiser den Namen Augustus an, was „der Erhabene“ bedeutet. Um Caesar ebenbürtig zu sein, nahm er dem Februar einen Tag weg und fügte ihn seinem Monat August hinzu.
Jetzt ist Erntezeit. Man sieht es schon an den vielen Stoppelfeldern. Im August zeigt die Sonne uns noch einmal, was sie kann. Kommt der Wind jetzt beständig aus Nord, bleibt das Wetter schön. Großvater erzählte mir, dass bei Nordwinden die Schwalben noch lange nicht fortziehen. Ansonsten machen sich die ersten Mehlschwalben schon Mitte August auf den Weg in den Süden. Mir werden sie fehlen, denn ich beobachte sie gerne, wenn sie am frühen Abend laut und hoch rufend ihre Zickzackflüge und Kreise am Himmel ziehen. Wieder ein Sommergeräusch weg, denke ich wehmütig, erst der Gesang der Amsel, dann die lebensfrohen Rufe der Schwalben. Der Abendhimmel bleibt leer.
Gegen Ende des Monats geht die Sonne schon merklich früher unter. Im Garten surren die Libellen um den Teich. Sie suchen Plätze für die Eiablage. Um den 6. August kann der wärmste Tag des Jahres sein, die sogenannte Wärmespitze. 2014 war es der 8. August, 2015 der 6. und 7. August laut meinen Aufzeichnungen.


Am 15. August ist „Maria` Himmelfahrt“. Man feiert dieses Fest seit dem 7. Jahrhundert nach Christus. Im Augenblick der Himmelfahrt soll aus dem Grab Mariens ein wunderbarer Duft gestiegen sein, nach Blumen und Kräutern soll es gerochen haben. Am Samstag vor oder nach dem 15. August feiert man deshalb die Kräuterweihe. Der Strauß oder Krautbund setzt sich aus drei mal drei Kräutern zusammen: Wermut, Kamille, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Johanniskraut, Pfefferminze, Thymian, in der Mitte die Königskerze, Baldrian, Holunder und Getreide. Dieser Strauß wird gesegnet und in vielen ländlichen Gegenden zur Abwehr von Unglück und Krankheit in Ställen, an Hausgiebeln und in der Wohnung aufgehängt.

Am 16. August ist Rochustag. „Wenn es an diesem Tage regnet und zwar viel“, sagte Großvater, „dann wird der Winter warm“. 2015 war es so, und der Winter war warm.

In meinem Gärtchen blühen nun die Sonnenblumen und die Goldruten. Der Ebereschenbaum vorm Küchenfenster trägt schon rote Früchte. Die ersten Pflaumen und Äpfel sind reif. Ende des Monats kann man schon beginnen, Blumenzwiebeln zu stecken.

Was gibt’s noch in diesem letzten Sommermonat? Vom 10. bis 15. August kann man die „Laurentius-Tränen“ beobachten – Sternschnuppen im Sternbild Perseus, immerhin 70 bis 120 in der Stunde.


Quelle: Abendrot Schönwetterbot‘, Wetterzeichen richtig deuten, Autor: Bernhard Michels, Blv Verlag 2004


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