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Kolumne

ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski
 Katharinas Gartenlaube

von Katharina Kumeko

Das Ende des Vorfrühlings erkennt man an der Blüte des Löwenzahns, und auch den Tulpenblüten und der Narzisse. Aber das, was wir als eigentlichen Voll -Frühling bezeichnen, das ist die Blütezeit des Apfels. Dazu gehört auch die Blüte der Rosskastanie und des Goldregens und gegen Ende des Monats noch des Flieders.
Was mich am meisten freut, sind die Blüten des Huflattichs. Sie sind oft an den Rändern von Bordsteinen zu entdecken. Man schimpft, oft unwissentlich, solche Pflanzen Unkraut, aber eigentlich gibt es keine „Un“kräuter, sondern nur Kräuter und Heilpflanzen. Und Huflattich hilft, als Tee getrunken, bei Husten und Bronchialinfekten.
Da der April ein wettermäßig sehr überraschender Monat ist - oft mit heftigen Regenschauern - haben wir in der Natur auch dafür Zeigerpflanzen. Vor 100 Jahren war zum Beispiel bei den Bauern noch das Halten der Paternostererbse stark verbreitet. Aus ihren roten Früchten hat man früher Rosenkränze hergestellt. Sie reagiert auf Regen beziehungsweise Luftfeuchtigkeit so, dass sie bei zu erwartendem gutem Wetter ihre Blättchen senkrecht in die Höhe stellt. Wenn Wind aufkommt, drehen sie sich spiralförmig ein und wenn sie herabhängen, dann kommt Regen auf. (Diese Erbse heißt mit lateinischem Namen: abrus precatorius - falls Sie, liebe Leser*innen, sich solch eine Pflanze besorgen wollen.) Auch am Verhalten der Tiere können wir auf das Wetter im Frühling schließen. Zum Beispiel baut die Elster in den oberen Baumkronen ihr Nest, wenn der Frühling durchschnittlich wird.
Bei häufigen Wetterumschlägen und auch wenn es ein windiges Frühjahr zu werden droht, baut sie mehr in der Mitte und nah am Stamm.
Die Bauern in früheren Zeiten waren auf die gute Beobachtung solcher Zeichen bei ihrer Arbeit angewiesen. Entschied sie doch u.a. mit über gute oder schlechte Ernten.
Großvater sagte immer: “Der März soll wie ein Wolf kommen und wie ein Lamm gehen.“
Aussäen kann ich jetzt Ringelblumen (auch eine Heilpflanze), Kornblumen (ebenfalls), Malven (auch das eine Heilpflanze), und Tagetes. Letzterer sorgt zuverlässig dafür, dass sich kaum Schädlinge in seine Nähe und in die Nähe dessen, was um ihn herum wächst, wagen.
Der Himmel zeigt nach den winterlichen Schichtwolken jetzt wieder seine Quellwolken, die mich schon an die Schönwetterwolken des Sommers erinnern. Die Schwalben kommen zurück. Wie andere nach den Lerchen schauen, so schaue ich täglich in den abendlichen Dämmerungshimmel, ob ich schon irgendwo einen dieser wunderbaren Flugkünstler entdecke. Und ich freue mich wie ein Schneekönig, wenn ich die erste sehe. Ihren rasanten Flug, ihre Geschicklichkeit im plötzlichen Wenden und Zickzack, all das macht sie für mich so besonders. Rauchschwalben fliegen 20 m pro Sekunde mit 4 bis 10 Flügelschlägen, sagt der NABU.
Marienkäfer kriechen aus ihren Winterverstecken. Aber auch Zecken fühlen sich im Gras oder an Büschen schon wohl.

April, April, der macht, was er will!


Quelle: Bernhard Michels
Abendrot-Schönwetterbot‘
blv Verlag 2004

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