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Kolumne

Katharinas Gartenlaube

von Katharina Kumeko


             
ONsüd-Bild: Lilian Seidel
Der letzte Monat des Jahres. Ich mache es mir mit einer Tasse Tee vor dem Wohnzimmerfenster gemütlich, mit Blick auf den Garten. Wieder ist ein Jahr vorbei. Weihnachten naht mit Riesenschritten. Früher nannte man diesen Monat auch Julmond, Christmond und in Norddeutschland Speckmaen und Schweinemonat. „Das ist wegen der Hausschlachtungen“, sagte Großvater. 
Draußen im Garten habe ich jetzt nichts mehr zu tun. In der Laube zu sitzen ist mir zu kühl und zu regnerisch. Großvater hat im Dezember oft die Gartengeräte kontrolliert und wenn nötig repariert und die Eisenteile eingeölt. Das muss ich auch noch tun. Anfang Dezember habe ich vom Kirschbaum Barbarazweige abgeschnitten, sie werden in den Weihnachtstagen blühen, den nötigen Frost haben sie ja schon gehabt. Die Bauern wünschten sich früher einen frühen Winterbeginn. Denn, so wusste Großvater, „Dezember kalt mit Schnee, niemand sagt oh weh, es gibt Korn in jeder Höh!“ Aber weiße Weihnachten gibt es in niederen Lagen noch nicht einmal alle 8 Jahre. Großvater hat mir erzählt, dass Anfang des 20sten Jahrhunderts Schnee schon in der ersten Adventswoche lag und, dass er liegen blieb bis ins nächste Jahr. Dies hat sich aber heute geändert; warum das so ist, weiß niemand. 
Heute haben wir eher Glück mit der Neujahrskälte und oft Weihnachtstauwetter um die 12 Grad herum. Als Kind habe ich meinen Großvater oft gefragt, „Wann wird’s Winter?“ Und regelmäßig hat er mir geantwortet: „Es wird Winter, wenn die Ameisen in der Erde verschwinden“. 
Zwischen dem 25. Dezember. und dem 6. Januar. gab es früher noch die sogenannten Raunächte. Die alten Frauen hängten in dieser Zeit keine Wäsche auf, das brachte Unglück. 
Ich nehme einen Schluck heißen Tee und schaue in meinen Garten. Jetzt, wo alles kahl ist, sieht man sehr schön, wie ich ihn angelegt habe. 
Die Fruchtstände von Iris und Goldruten habe ich stehen gelassen und auch die Stängel der Fetten Henne stehen in Büscheln senkrecht. Die Einzigen, die noch blühen, sind die Christrose und eine letzte dunkelrote, zerzauste Rose im Rosenbeet. 
Je nachdem, wie das Wetter war, orakelte mein Großvater an Weihnachten: „Ist´s an Weihnachten kalt, ist kurz der Winter und das Frühjahr kommt bald“. Oder: „Ist´s an Weihnachten lind und rein, wird’s ein langer Winter sein“. 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Leser*innen ein frohes, schneereiches Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Quelle: Abendrot Schönwetterbot‘, Wetterzeichen richtig deuten, Autor: Bernhard Michels, Blv Verlag 2004

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