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Serie: Rund ums Pferd, Freizeitreiten



 
ONsüd-Bilder: Sebastian Pokojski

„Treuer Freund“, nicht Sportgerät
Engagierte Freizeitreiter gehen gerne mit viel Leidenschaft und Tierliebe ihrem Hobby nach


von Sebastian Pokojski

Freizeitreiterin Anna (21) beim Satteln der Pferde
Sonntagnachmittag auf einem Reiterhof in Bochum - Hordel: Vanessa Benninghaus sattelt gemeinsam mit ihren Freundinnen Anna und Kim die Pferde. Die drei verbindet eine gemeinsame Leidenschaft; sie sind passionierte Pferdeliebhaberinnen. Die jungen Frauen teilen sich gemeinsam in Form einer Reitbeteiligung die Fürsorge zweier Wallache, die mitten im Ruhrgebiet in Bochum an der Stadtgrenze zu Wanne-Eickel ein artgerechtes Leben führen dürfen.
Neulinge werden begrüßt; Kim (22) am Stall von Bettini
Das Pferdeleben war für die beiden Wallache Bettini und Hannes nicht immer so schön. Vanessa Benninghaus hat sie gemeinsam mit ihrem Mann Manuel aus ihrem bisherigen Pferdealltag erlöst und bietet nun mit viel Fürsorge und Liebe den beiden Tieren ein gutes Zuhause. Davon profitieren nicht nur die Pferde.
Denn, wenn die 29-jährige Marktmanagerin nach einem stressigen Arbeitstag zum Stall fährt, weiß sie: gleich ist Abschalten und Ruhe angesagt. „Man vergisst hier ganz schnell seine Sorgen und Nöte. Für mich und meinen Mann ist das auch ein Stück Freiheit.“
Und sie sieht die Pferde nicht als Sportgerät, sondern auch als „guten Freund“. „Die Pferde spiegeln einen schon ganz gut wieder.“ Um so mehr freut es sie, dass der Trakehner (Traber) Bettini nicht mehr auf der Trabrennbahn um Siege kämpfen muss. Ihr Mann Manuel hat mit viel Geduld und Hingabe den 2008 geborenen Wallach zu einem ruhigen, ausgeglichenen Wesen verholfen.
Auch der 12-jährige Haflinger Hannes ist nun ein lebensfroher und freundlicher Wallach. „Bevor wir ihn „gerettet“ haben, hat er fast jeden Reiter in einem Pferdeverleih vom Sattel geschmissen.“ Bei unserem Fototermin sitzt Anna ganz entspannt auf ihm und reitet die Feldwege entlang. Auch Freundin Kim, beide sind Arbeitskolleginnen und machen eine Ausbildung zur Krankenschwester, kommt bestens mit Wallach Bettini klar. Die beiden, wie auch Besitzerin Vanessa, haben schon seit ihrer Kindheit mit Pferden zu tun, sei es durch Reitunterricht, Reitbeteiligungen oder auch durch den Besitz von eigenen Pferden. Die jungen Reiterinnen unterstützen die Besitzer mit Erfahrung und Engagement. Mindestens drei bis viermal die Woche sind sie am Stall.

Wenn's mal hakt: Besitzerin Vanessa
Benninghaus eilt sofort zu Hilfe
Damit es den Tieren auch weiterhin gut geht, sorgen Besitzer Vanessa und Manuel Benninghaus neben einer gesunden Ernährung auch für gesundheitliche Vorsorge zusätzlich durch Equikinetic. Laut Wikipedia ist Equikinetic ein Longierprogramm, das auf dem isokinetischen Trainingsprinzip beruht. Dieses Longierprogramm ist ein Intervalltraining an der Longe, bei dem innerhalb verschiedener Übungen Muskelgruppen für eine bestimmte Zeit gleichmäßig stark angespannt und so trainiert werden. Entwickelt hat das Programm der deutsche Pferdetrainer Michael Geitner. Dieses Programm wird bei den beiden Pferden des Ehepaares Benninghaus durch eine Fachkraft ausgeführt. Außerdem bekommen die Pferde Osteopathie (Alternativmedizin), wobei beim ehemaligen Traber auch Akkupunktur angewendet wird. Wichtig ist Vanessa Benninghaus, dass die Pferde immer einen Tag in der Woche „Pause“ haben. „Unsere Pferde sollen ein glückliches Leben führen,“ betont die Freizeitreiterin. „Wir sind gerne bereit, auch mal tiefer in die Tasche zu greifen, wenn es um das Wohlbefinden unserer Vierbeiner geht.“ Denn eins ist der verantwortungsvollen Tierbesitzerin klar: jedes Hobby hat seinen Preis.
So viel Engagement verdient sicherlich Anerkennung und ist eine gute Inspirationsgrundlage für alle, die nach neuen Wegen suchen, ihren persönlichen Zugang zur Natur zu finden.



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