tierisch
Mein Leben mit Tiffy - Wer hat hier das Sagen?
Teil 2
von Dirk Hoffmann
Willkommen in meinem Wohnzimmer.
Oder ist es vielleicht doch eher Tiffys Wohnzimmer? Manchmal weiß ich das nicht
so genau. Fest steht, hier ist immer etwas los.
Das beginnt schon am frühen
Morgen. Erst, wenn sie ihr Frühstück hat, bekomme ich etwas zu Essen.
Ob ich am Schreibtisch sitze oder
auf dem Sofa. Stets muss ich damit rechnen, dass mein Katzenkind auftaucht und
mich daran hindert, zu tun, was ich gerade vorhabe. Kaum habe ich das
geschrieben, springt sie mir ins Kreuz. Kein Scherz. „Hey, was soll das“,
protestiere ich. Tiffy sitzt nun mit ihrer unwiderstehlichen Unschuldsmiene vor
mir: „Ich hab doch nichts gemacht“.
Wo war ich doch gerade stehen
geblieben? Ach ja, bei der wichtigsten Frage: „Wer ist hier der Boss?“
So geht das bei uns ständig zu.
Na klar, so ein Kätzchen will eben beachtet werden. Einfach mal ein paar Zeilen
schreiben, ohne ihrer Hoheit Erlaubnis, ist nicht so leicht. Sie tapst einfach
mal über die Tastatur und verstellt alles. „Mistvieh“, fluche ich und schiebe
sie weg. Ohne mich wirklich zu ärgern. Na gut, dann wird eben erst einmal ein bisschen mit Tiffy gespielt. Ist sie dann genug bespaßt, darf ich unter ihrer
Beobachtung weiterarbeiten.
Auch beim gemütlichen Fernsehabend
sieht sie sich als Chef. Versperrt mir den Blick ins Programm, indem sie sich auf
meiner Fernsehzeitung ausbreitet oder sich direkt neben meine Fernbedienung
legt, um sie mit Argusaugen zu bewachen. „Was da im Fernsehen läuft, ist
uninteressant, hier bin nur ich wichtig!“, lese ich in ihren Augen. „Du hast ja
Recht“, sage ich, „Du bist wichtiger!“, nehme sie in den Arm, um sie zu
kraulen. Zufriedenes Schnurren sagt mir: „Genau das mag ich jetzt“. Ich will
nicht verhehlen, wie sehr auch mir das gefällt.
Ist gar nicht so sehr von
Bedeutung, wer hier das Sagen hat. Wer sich so ein Katzenkind nach Hause holt,
der muss sich halt mit diesem Wesen beschäftigen. Es gibt sicher Momente, wo es
nerven kann, aber überwiegend ist es einfach nur schön.
Mehr von Tiffy gibt’s im
März. Tiffy und ich freuen sich, wenn Sie wieder zum Lesen vorbeischauen. „Miau, bis bald!“