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Freizeit & Kultur im Revier

Freizeit  &   Kultur- Tipps Metropole Ruhr (idr). Die Dachkammer ist kalt, der Magen knurrt – doch Rodolfo und seine Pariser Künstlerfreunde fühlen sich trotz ihrer Armut unbekümmert und vor allem frei. Ihre künstlerische Schaffenskraft verleiht der Gemeinschaft eine ausgelassene Lebensfreude. Doch das mittellose Dasein hat seine Schattenseite in Puccinis Oper "La Bohème": Rodolfo fehlt es an Geld, um seiner geliebten schwerkranken Mimì Medikamente zu kaufen. Das Stück feiert am 18. November, 19.30 Uhr, Premiere am Theater Hagen. http://www.theaterhagen.de Sie sind berühmt und doch unbekannt: Frauen, die großen Künstlern wie Rembrandt, van Gogh und Ernst Ludwig Kirchner Modell gestanden haben, etwa das Mädchen mit dem Perlenohrring und die Dame mit dem Hermelin. Wer waren diese Frauen, wie haben sie gelebt? Die Schweizer Autorin Martina Clavadetscher hat sich auf eine biografische Spurensuche begeben und verleiht den Porträtierten eine Stimme. So werden die Gemälde zum Au

Kapitel 34

„Also, eigentlich“, begann er zögernd, „möchte ich mit dir unter vier Augen sprechen.“ Er schaute sie durchdringend an. „Entschuldige, was ich dich schon immer mal fragen wollte?“ Natascha zeigte auf seine Augen. „Sind die echt oder trägst du Farblinsen?“ Hardenberg musste grinsen und damit war der Ernst der Situation einer gewissen Fröhlichkeit gewichen. „Du bist mir eine!“ schmunzelte er, „aber ich kann dich beruhigen. Sie sind echt. Schau sie dir ruhig genau an!“ Er rückte sehr nah an Natascha heran und zog leicht ein Unterlid herunter. „Siehst Du, keine Linse!“ Natascha sog seinen Körperduft ein und atmete rascher. „Dann will ich Dir mal glauben!“ flüsterte sie mit heiserer Stimme. Am liebsten hätte sie jetzt auf der Stelle sein Gesicht umfasst und ihn geküsst. Sie spürte deutlich, dass es auch Hardenberg so ging und er schon eine winzige Bewegung auf ihren Mund zu machte. Schnell rückte sie von ihm ab. Was tat sie da nur und hatte gestern Nacht getan?! Er war doch, verdammt noch m

Kapitel 33

Seine Stunde mit ihr würde schon kommen. Für den krönenden Abschluss hatte er ein großes Feuerwerk an Land geplant, von dem außer ihm und den Pyrotechnikern niemand wusste. Er freute sich schon jetzt auf die entzückten Gesichter der jungen Leute. Danach würde er bekannt geben, dass die Party zu Ende war. Wie geplant, wurde das Feuerwerk die größte Überraschung. Er hatte nicht an den besten Pyrotechnikern gespart, vom Band lief majestätisch die Feuerwerksmusik von Händel und er sah bei etlichen jungen Frauen, aber auch Männern, wie sie sich verstohlen ein paar Tränen der Ergriffenheit aus den Augenwinkeln wischten. Als es vorbei und der letzte Ton verklungen war, wartete er noch ein paar Minuten, dann trat er ans Mikrofon und erklärte die Party für beendet. Natascha hatte er nicht mehr unter den Gästen gesehen. Sie war wohl schon schlafen gegangen. Vielleicht hatte sie das Feuerwerk ja von ihrer Kabine aus beobachtet. Er war daher wirklich überrascht, ihr auf dem Vorderdeck zu begegnen,

Kapitel 32

Hardenberg ging seine Frau suchen. Er fand sie, wie immer bei solchen Festen an der aufgebauten Bar vor einem Wodka sitzen. „Sie denkt, ich weiß nicht, dass es Wodka ist! Sie meint, weil es in einem Glas für Wasser ist und klar ist, glaubt jeder, dass sie nur Wasser trinkt!“ dachte er verbittert, „dabei wissen doch fast alle, zumindest Personal und gute Freunde, dass sie gerne harte Sachen trinkt.“ Er zog sich einen Hocker heran und bestellte sich einen alkoholfreien Cocktail. „So früh am Abend schon Alkohol?“ frotzelte Ines, die sich wie immer über seine Alkoholabneigung lustig machte. Ihr Atem roch schwer nach Fusel. Das Glas war bestimmt nicht ihr erstes. „Trink lieber nicht so viel!“ sagte er leichthin, „wenn du morgen in die Berge fahren willst!“ „Von dir lass ich mir gar nichts sagen!“ Sie wurde unangenehm laut. Einige der am nächsten sitzenden Gäste drehten sich schon neugierig um. Hardenberg erhob sich, prostete ihr höflich zu und ging mit seinem Glas unter die Menge. Hoffentl

Kapitel 31

Sie machte gerade noch ein paar Trockenübungen mit den Fingern, da klopfte es erneut und Hardenberg bat sie in den Salon zu ihrem Auftritt. Natascha kannte keine Aufregung und kein Lampenfieber. Zu oft war sie schon als Kind aufgetreten, als dass sie nicht genau wusste, dass sie sich felsenfest auf ihre Nervenruhe und ihre Finger verlassen konnte. Der Saal sah herrlich aus mit seinen Lichter-spielen, die jetzt gedimmt wurden, als sie sich verneigte und dann an den Flügel setzte. Es war ein Steinway, so wie der in Hamburg. Das ist eine nette Geste von ihm, dachte sie noch, bevor sie begann. Im Saal wurde es mucksmäuschenstill und sie selbst versank wie in Trance in die Musik, die ihre Finger hervorperlen ließen. Als sie nach drei Stücken ihr Programm beendet hatte, stand sie auf und gleichzeitig erhob sich frenetischer Beifall. Sie verbeugte sich dankend und einzelne der Gäste riefen Bravo. Sie dankte noch einmal, dann ging sie unter weiterem Beifall hinaus. Sie hatte ihre Arbeit getan

Kapitel 30

Natascha war froh, als der Helikopter in Monaco landete. Sie war müde vom langen Flug. Sie wusste, sie  noch rund eine Stunde Ruhe haben können vor dem Auftritt. Doch was sie dann erwartete, sprengte den Rahmen dessen, was sie sich vorgestellt hatte. Das Schiff, das dort im Hafen lag, war viel größer, als sie es sich vorgestellt hatte. Und es waren auch sehr viel mehr Gäste da, als sie erwartet hatte, darunter auch eine Gruppe junger Männer, die sie unschwer als eine bekannte Boygroup identifizierte. Sie hatte erwartet, von Hardenberg allein begrüßt zu werden, jedoch war eine lange Reihe vor ihr und noch viele weitere kamen hinter ihr, um von ihm und von seiner Frau an seiner Seite formell begrüßt zu werden. Natascha musterte neugierig seine Ehefrau, als sie in der Reihe aufrückte. Diese war eine hochgewachsene, elegante fast schön zu nennende Frau mit dunklem Haar und gut geschminkt, jedoch konnte alle Schminke nebst Abendrobe und Schmuck nicht übertünchen, dass sie einen unzufriedene

Kapitel 29

Der Hubschrauber konnte im weitläufigen Garten landen, sie hatte Hardenberg seine Ausmaße genannt. Weit und breit gab es keine Nachbarn. Mit jeder verstreichenden Minute wurde sie jetzt nervöser. Vielleicht sollte sie doch ein paar Reisetabletten mitnehmen. Im Badezimmer sah sie ein Pillendöschen, das ihre Mutter dort immer bereit liegen hatte und füllte ungefähr zehn Stück ab. „Man kann nie wissen!“ hörte sie die lachende Stimme ihrer Mutter hinter sich. „Genau!“ antwortete sie, „meinst Du, es reichen zehn Stück?“ „Doch, das werden sie. Im Notfall nimmst du eine, wenn Dir beim Fliegen schlecht werden sollte!“ Ihre Mutter nahm sie in die Arme. „Was für ein großes, berühmtes Mädchen ich doch habe!“ flüsterte sie stolz an ihrer Schulter, und drückte sie fester an sich. „Pass gut auf dich auf, mein Schatz!“ Von Ferne hörte man das typische Geschnatter eines Hubschraubers. „Ich werde runtergehen!“ sagte Natascha, ihrer Mutter einen Abschiedskuss gebend. „Nicht traurig sein, morgen bin ich