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Kolumne

Katharinas Gartenlaube
von Katharina Kumeko

ONsüd-Bild: Pokojski
Der Januar soll der kälteste Monat des Jahres sein. Am 4. Januar ist die Erde zwar der Sonne bei ihrer jährlichen Sonnenumkreisung am nächsten, doch da unsere Nordhalbkugel der Sonne abgewandt ist, haben wir jetzt weniger Sonne-, wir haben Winter. Bauern wünschen sich einen recht schneereichen Januar, weil dieser die Saat auf den Feldern vor Frost und Eis schützt.
Schnee leitet Wärme nur mit einem Zehntel der Leitfähigkeit, die ein nasser Boden sonst hat. Und darum sinkt die Temperatur unter der Bodenoberfläche, wenn sie unter Schnee liegt, nur um wenige Grad unter null. Für die Bauern ist das gut so, denn dadurch bleibt die Wintersaat erhalten.
Waldtiere schalten ebenfalls ihre Temperatur herunter. Hirsche und Rehe bewegen sich nicht viel, stehen still und dösen dann vor sich hin und haben dabei ihren Stoffwechsel herunter gefahren - ihre Körpertemperatur beträgt dann nur noch ungefähr 16 Grad statt wie auch bei uns Menschen 36 Grad. Mäuse können das nicht. Die sind den ganzen Winter aktiv, um Nahrung zu suchen. Unter dem Schnee graben sie dann lange Tunnel und Gänge, um an Wurzeln oder Gras zu gelangen. Der Bussard kann sie so versteckt zwar nicht mehr sehen und ergreifen, doch dem Fuchs mit seiner langen Nase gelingt es, sie aufzustöbern.
Manchmal schon im Dezember, aber spätestens im Januar, blüht im Garten meine Zaubernuss, der Hamamelisstrauch. Er blüht rötlich-gelb. Er ist eine erst 2006 entdeckte Zaubernussart und heißt die „Großblättrige Zaubernuss“ und er blüht orange. Die älteren Sorten sind rein gelb oder blühen in pinkfarbenem Rot.
Es gibt diese Pflanze schon seit der Kreide-Zeit vor 200 Millionen Jahren. Wobei drei Sorten aus Nordamerika kommen und zwei aus dem asiatischen Bereich. Hier in Europa jedoch ist die ansässige Zaubernuss in der Eiszeit ausgestorben.
Ich habe mir angewöhnt, meinen Tee morgens, eingepackt in einen dicken Mantel und Mütze und Schal, auf einem der Gartenstühle sitzend, auf der Terrasse zu trinken. Die Sonne steht erst spät auf, meist sehe ich den Sonnenaufgang gar nicht, weil es, wie an den anderen Tagen vorher, immer recht trüb und wolkenverhangen ist. Manchmal sitzt eine ganze Schar Elstern auf dem Ahornbaum des Nachbarn und sie randalieren und schimpfen um die Wette. Erstaunlicherweise werden sie ganz still und flüchten, sobald sich eine Krähe dem Baum nähert. Das beobachte ich nicht nur einmal, sondern mehrere Male.
Scheint so, dass sie einander nicht mögen!

Vorhersagen lässt sich Schnee im Januar oder im Februar besonders gut. Wenn einem die Stimme von Birken, Erlen oder auch von Fichten heller vorkommen, dann kommt Schnee. Aber auch Tiere, Bäume und Sterne sagen Schneewetter voraus. Das steht in folgenden Bauernregeln:

„Ist der Himmel voller Stern‘, ist die Nacht voll Kälte gern.“

„Je näher die Hasen dem Dorfe zu rücken, desto ärger sind des Januars Tücken.“


An einem der helleren Tage mache ich mich auf, mit Besen und Putzlappen, zum Gartenhäuschen, um dort für das kommende Gartenjahr gründlich aufzuräumen und auszumisten. Und dabei- siehe da-oh Freude, stellt sich Kleopatra wieder ein, um zuzusehen. Mittlerweile lässt sie sich von mir streicheln und sie schnurrt ausgiebig, während ich das tue.

So macht die beginnende Gartenarbeit doch gleich noch viel mehr Spaß!


Quelle:

Bernhard Michels

Abendrot-Schönwetterbot‚
blv Verlag 2004

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