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ONsüd-Bild: Pokojski Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Langsam naht der Frühling. Und damit beginnt wieder die Zeit, in der ich in meinem Gartenhäuschen sitzen kann ,in der ich im Garten werkeln kann und beginnen kann, Unkraut zu zupfen und neubestellte Blumen auszusäen. Mein Kater begleitet mich dabei dieses Jahr nun nicht mehr. Er ist nach sechzehn wunderbaren Jahren über den Regenbogen gegangen. Aber es gibt mittlerweile nicht nur eine ,sondern zwei Nachbarskatzen, beide Katzendamen. Sie sind recht scheu und reserviert . Vielleicht werden sie irgendwann einmal Spaß daran finden , mir regelmäßig bei meinen Gartenarbeiten zuzusehen. Das, was wir den Erst- Frühling nennen , beginnt schon mit der Blüte der Schneeglöckchen. In meinem Rasen haben sie sich schon ein großes Stück erobert. Und sie vermehren sich von Jahr zu Jahr mehr, wenn man sie wachsen lässt .Sie zeigen uns, dass es einen Kalender gibt, den die Natur schreibt. (Man nennt das Phänologie.) Das heißt : die Natur be

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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Februare ist lateinisch und bedeutet reinigen. Februar war der letzte Monat des römischen Jahres, deshalb fanden in ihm Reinigungs-und Sühneopfer statt. Der römische Kaiser Augustus entzog dem Februar einen Tag, um ihn an seinen Monat anzuhängen, den August. Er wollte mit Julius Cäsar (Juli = 31 Tage )gleichwertig sein.  Alte Namen des Februar sind Hornung (das Vieh hörnt sich, die Hirsche werfen ihr Geweih ab) Lichtmeßmonat, Narrenmond und Taumond.  Im Februar warten wir alle auf das Erwachen der Natur. Knospen schwellen an Bäumen und Sträuchern. Aber trotzdem ist Saukälte gut für die Natur. Bauern haben über Jahrhunderte beobachtet, dass ein Vorfrühling im Februar auf einen langen Nachwinter schließen lässt. Großvater sagte immer: Der Winter scheidet nicht, ohne noch mal zurückzuschauen!  Ende des Monats sind die Tage schon zweieinhalb Stunden länger als zu Beginn des Jahre. Ich bin wieder häufiger in meiner Gartenlaube. Die Sonne is

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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Am 21. Dezember hat sie begonnen, die vierte und meist die kälteste Jahreszeit: der Winter. Wenn ich an Winter denke, fallen mir die Winterbilder von Jan Brueghel dem Älteren ein. Er malte seine „Winterlandschaft mit Eisläufern und Vogelfalle“ 1554. Ein anderes Bild heißt „ Die Jäger“. Es ist von 1601. Beide Bilder fand ich in meinen Schulbüchern. Ich betrachtete sie oft und lange mit Entzücken. So und nicht anders, fand ich, musste Winter sein und aussehen.  Aber solche Winter (und solche Umgebungen) haben wir nicht mehr. Wenn man das Winterbild mit Teich genau anschaut, dann erkennt man zugefrorene Teiche, die Menschen tragen, und eine weiße, unberührte Schneelandschaft. Es ist nicht wie heute, wo schon früh am Morgen der unberührte Schnee von Autoreifen zu braunem Matsch gefahren wird. ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski Der Januar ist normalerweise der kälteste Monat. In Zeiten wie heute, mit dem gegenwärtigen El Nino, läßt sich k

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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko               ONsüd-Bild: Lilian Seidel Der letzte Monat des Jahres. Ich mache es mir mit einer Tasse Tee vor dem Wohnzimmerfenster gemütlich, mit Blick auf den Garten. Wieder ist ein Jahr vorbei. Weihnachten naht mit Riesenschritten. Früher nannte man diesen Monat auch Julmond, Christmond und in Norddeutschland Speckmaen und Schweinemonat. „Das ist wegen der Hausschlachtungen“, sagte Großvater.  Draußen im Garten habe ich jetzt nichts mehr zu tun. In der Laube zu sitzen ist mir zu kühl und zu regnerisch. Großvater hat im Dezember oft die Gartengeräte kontrolliert und wenn nötig repariert und die Eisenteile eingeölt. Das muss ich auch noch tun. Anfang Dezember habe ich vom Kirschbaum Barbarazweige abgeschnitten, sie werden in den Weihnachtstagen blühen, den nötigen Frost haben sie ja schon gehabt. Die Bauern wünschten sich früher einen frühen Winterbeginn. Denn, so wusste Großvater, „Dezember kalt mit Schnee, niemand sagt oh w

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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Es ist früher Morgen und draußen liegt Nebel auf den Wiesen. Nebelung oder Nebelmond - wie passend - so nannten früher die Leute den November, hat mir mein Großvater erzählt. In meiner Gartenlaube ist es mittlerweile morgens früh schon unangenehm kalt. Ich zünde ein Feuerchen im Holzofen an und stelle Thermoskanne, Gartenbuch und Stift auf den Tisch. Dieses Jahr werden es fast die letzten Notizen sein. ONsüd-Bild: Lilian Seidel   In früheren Zeiten begann man in diesem Monat, der schon oft die ersten Fröste enthielt, mit den Hausschlachtungen. Der althochdeutsche Name „ Blotmanoth „ erinnert daran. Großvater nannte Anfang November auch Allerheiligenruhe , weil um Allerheiligen ganz oft ruhiges Wetter ist, wie ein zweiter Altweibersommer.  Ich schaue nach draußen. Ihn würde es freuen , dass seine Prognose auch dieses Jahr eingetroffen ist. Wir hatten Mittagstemperaturen um die 16 Grad oder höher, und es war wunderbar windstill. 

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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Mitten im Oktober sitze ich wieder mal in meiner Gartenlaube und mache mir Notizen in mein Gartenheft. Ab und zu schaue ich aus dem Fensterchen und sehe, dass der Oktober seinem alten Namen Gilbhart alle Ehre macht. Wunderschön gelb leuchtende Lindenblätter liegen auf Beeten und Rasen. Auch seinem alten Namen Weinmonat ist er mit unzähligen Trauben gerecht geworden. Walnüsse, Kastanien, Eicheln und Haselnüsse habe ich auf meinen Spaziergängen schon gefunden. Bucheckern noch nicht. Noch zwei blühende Rosen kann ich bestaunen und nachher werde ich die baumscheibchenartigen Samen von der fast schwarzen Stockrose sammeln und die Hagebutten der Wildrose für Tee.  ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski Die Rudbeckien und Sonnenblumen leuchten mir gelb entgegen. Ein paar Sommerfliederdolden warten noch auf verspätete Bienen, die sich bald in ihren Bienenhäusern verkitten werden. Fette Henne blüht noch und die Quitte neben den Brombeeren trägt sc

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ONsüd-Bild: Kathrin Osthues Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Der September wurde früher Witumanoth (Monat des Holzsammelns), anderer August oder Scheiding (Trennung zwischen warmem Sommer und kaltem Winter) genannt. Manchmal nennt man ihn wegen seiner milden Temperaturen auch „Mai des Herbstes“. Am 23. September ist Tag- und Nachtgleiche. Auf der ganzen Welt gibt es dann 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht. Anfang September geht die Sonne um 20.00 Uhr (Sommerzeit 21.00 Uhr) und Ende des Monats gegen 19.00 Uhr (20.00 Uhr Sommerzeit) unter. Im letzten Drittel des Monats bis Anfang Oktober haben wir den sogenannten Altweibersommer. „Der Name hat nichts mit alten Weibern zu tun“, sagte Großvater lächelnd, als ich ihn als Kind eines schönen Septembertages danach fragte. „Das Wort „weiben“ kommt von weben. In dieser Zeit gehen die jungen Wolfsspinnen mithilfe dünner Flugfäden, die sie aus einer Hinterleibsdrüse ausstoßen, auf Reise: mit diesen dünnen Fä