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Kapitel 21

Dann fuhren sie los. Trotz der Wärme draußen schnatterte Natascha vor Kälte. Hardenberg setzte sich ganz nah an sie heran und zog seine Decke mit über ihre. Er spürte ihren Körper an seinem und trotz der nassen Kleidung war er überglücklich. Er hatte einen Arm um sie gelegt, um ihr etwas von seiner Wärme abzugeben. Im Hotel rannten sie lachend wie zwei Kinder die Treppen hoch. Ältere Gäste schauten ihnen missvergnügt hinterher. Oben schickte er Natascha als Erste ins Bad und gab ihr ein paar seiner Freizeitsachen mit. Er selbst zog sich im Schlafraum aus und seinen Bademantel an. Es dauerte nicht lange und sie kam frisch und rosig wie ein Baby aus dem Bad, hatte die Hosenbeine seiner Jeans hochgekrempelt und sein T-Shirt reichte ihr fast bis an die Knie. Das nasse Haar kringelte sich auf ihren Schultern und ihre braunen Augen strahlten. „Sie sehen ja so entzückend aus, ich mag mich gar nicht von Ihnen trennen!“ Sie lachte. „Nun machen Sie schon, dass Sie ins Bad kommen, sonst erkälten

Kulturelles im Revier

Von frechen Shorts bis zum großen Spielfilm: Ruhrgebiet lockt im November mit zahlreichen cineastischen Festivals Metropole Ruhr (idr). Herbstzeit ist Filmzeit: Im November gibt es viele Gründe, die Zeit in einem Kinosaal zu verbringen. Los geht's vom 3. bis 5. November mit dem Hagener Kurzfilmfestival Eat my shorts. Das Hauptprogramm mit sechs Filmen läuft am Samstag in der Stadthalle Hagen. Eine prominent besetzte Jury, zu der u. a. Dietmar Bär, Jörg Hartmann und Christine Urspruch gehören, entscheidet über den Gewinnerbeitrag. Die Zuschauer stimmen über den Publikumspreis ab. http://www.eatmyshorts-festival.de Zum 47. Mal findet vom 6. bis 12. November die Duisburger Filmwoche statt. Gezeigt werden 23 Dokumentarfilme der langen, mittellangen und kurzen Form aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Im Geradeaus verlaufen" lautet das Motto des Festivals, das Besucher auf thematische Kreuzungen und Verschränkungen verweist. Verliehen werden insgesamt fünf verschieden

Kapitel 20

Die Stunden bis zum Nachmittag vergingen schnell. Natascha konnte sich gerade mal zwei Stündchen hinlegen, um den versäumten Nachtschlaf nachzuholen, denn zum Segeln brauchte sie einen klaren Kopf. Sie hatte keine Lust, sich vor Hardenberg zu blamieren und ihn ins Wasser zu setzen. Der Wind war günstig, fand sie, als sie losfuhr. Sie nahm diesmal die U-Bahn und den Bus. Hardenberg stand schon am Steg des Bootsverleihes, als sie ankam. „Auf jeden Fall ist er pünktlich“ dachte sie noch, dann gingen sie in das kleine Holzhaus neben dem Steg. Es war nur noch eine große Jolle -ein Wandervogel -frei. Sie sprang zuerst ins Boot und Hardenberg folgte leicht und behende. „Ich vermute, Sie waren schon mal auf einem Boot!“ sagte sie. „Da vermuten Sie ganz richtig. Ich kann auch ein bisschen segeln.“ Er fand es blöd, so zu tun, als hätte er von Tuten und Blasen keine Ahnung. „Umso besser,“ sagte sie, „dann brauche ich Ihnen nicht jedes Mal Kommandos geben, wo Sie sich hinsetzen müssen, wenn wir dr

Freizeit & Kultur im Revier

Freizeit  &   Kultur- Tipps Metropole Ruhr (idr). Der Rausch geht weiter! Die nächste Programm-Insel startet am Mülheimer Theater an der Ruhr. Bis zum 19. November versammelt "Rausch 2" Theater, Performance, Tanz und Film, aber auch Kunstinstallationen, Partys, Lesungen und Diskurse. Ab dem 3. November, 19.30 Uhr, kommt "Shağaf / Singing Hearts" auf die Bühne, eine rituelle Tranceerfahrung im Kontext des Sufismus. Ebenfalls am 3. November, 21 Uhr, feiert die theatrale Techno-Party "State of Euphoria" in Foyer und Bühnenraum Premiere. http://www.theater-an-der-ruhr.de In seiner Verkleidungs- und Verwechslungskomödie "Was ihr wollt" spielt Shakespeare mit erstaunlich aktuellen Fragen um Begehren und (Geschlechter-)Rollen. Die schiffbrüchige Viola landet, von ihrem Zwillingsbruder Sebastian getrennt, an der Küste Illyriens. Als Mann Cesario verkleidet, tritt sie in den Dienst von Herzog Orsino, der vergeblich die Gräfin Olivia umwirbt. Viola ver

Kapitel 19

„Sind Sie gebürtig aus Hamburg?“ fragte er und hob die Hand, um sich noch einen Kaffee zu bestellen. „Nein, ich komme aus Niebüll. Oben in Schleswig-Holstein.“ „Hat da nicht der Maler Nolde gelebt?“ Die Bedienung kam an ihren Tisch und fragte nach ihren Wünschen. Natascha wollte keinen Kaffee mehr. „Das war in Seebüll. Die meisten Menschen vertun sich damit. Das ist ziemlich verschlafen dort. München ist bestimmt interessanter, kann ich mir vorstellen.“ „Wenn Sie mal nach München kommen, besuchen Sie mich doch mal. Sie sind herzlich eingeladen!“ Hardenberg trank den gerade bestellten Kaffee fast in einem Zug aus. Er hatte nicht umsonst bemerkt, dass Natascha verstohlen auf ihre Uhr geschaut hatte. Sie stand auf. „Es tut mir leid, aber ich muss jetzt wirklich nach Hause!“ Hardenberg erhob sich und bezahlte am Tresen. „Wenn es Ihnen recht ist, begleite ich Sie noch bis zum Parkplatz.“ Den Rückweg legten sie schweigend zurück. „Also, bis heut Nachmittag!“ Natascha grüßte kurz, stieg in ih

Kapitel 18

„Wir könnten uns ja zu einem Kaffee zusammensetzen, oder? Dafür reicht Ihre Zeit doch bestimmt noch!“ Natascha nickte. Wie willenlos ging sie neben ihm her. Er steuerte zielbewusst das kleine Crêpe -Café an. Natascha dachte an Jens. „Oh, wir können auch dort am Ende der Straße in ein Fünfzigerjahre-Café gehen. So etwas kennen Sie bestimmt noch nicht.“ Sie zog ihn am Ärmel einfach weiter. Lachend ließ es Hardenberg geschehen. „Mal sehen, wer schneller da ist!“ rief Natascha und lief los. Atemlos kamen beide zur gleichen Zeit an der Ladentür an. „Sie sind ja noch ganz schön fit für Ihr Alter!“ sagte Natascha lachend ganz aus der Puste. „Sie sind besser als ich. Ich muss mehr schnaufen.“ Sie öffnete die Ladentür. Ein Glöckchen ertönte. Hardenberg trat hinter ihr ein und folgte dieser, zielstrebig auf einen Tisch zugehenden, jungen Frau. Ihr Gang war sehr reizvoll und sie hatte den hübschesten Po, den er je gesehen hatte. Aber das war bestimmt nicht nur ihm aufgefallen. Da war er sich sich

Kapitel 17

Jens schaute ihr hinterher. Natascha lief schnell zum Parkplatz des Unigeländes. Sie wollte so schnell wie möglich nach Hause. In ihrer Eile stieß sie immer mal wieder mit Passanten zusammen. Sie murmelte dann nur eine Entschuldigung und hastete weiter. Doch plötzlich, nach einem weiteren Zusammenstoß mit einem Passanten, wurde sie, als sie weitereilen wollte, am Arm festgehalten. „Na hören Sie mal, was fällt Ihnen ein?“ fuhr es ihr heraus, doch als sie hoch schaute, blickte sie in ein bekanntes Gesicht. „Die blauesten Augen der Welt schauen mich an!“ platzte es aus ihr heraus, bevor sie ihren Arm aus seinem Griff wand. „Na, wie geht es Ihnen?“ Beinahe gleichzeitig hatte jeder von ihnen diese Frage gestellt. Sie mussten beide lachen. „Also, mir geht es gut!“ sagte Natascha, bei der die Müdigkeit plötzlich wie von Geisterhand weggewischt war. Sie schaute ihn an. Er sah heute jünger aus als damals. Das lag wohl an seiner Kleidung. Er trug weder Anzug noch Schlips. „Das steht Ihnen viel b