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Kapitel 21


Dann fuhren sie los. Trotz der Wärme draußen schnatterte Natascha vor Kälte. Hardenberg setzte sich ganz nah an sie heran und zog seine Decke mit über ihre. Er spürte ihren Körper an seinem und trotz der nassen Kleidung war er überglücklich. Er hatte einen Arm um sie gelegt, um ihr etwas von seiner Wärme abzugeben. Im Hotel rannten sie lachend wie zwei Kinder die Treppen hoch. Ältere Gäste schauten ihnen missvergnügt hinterher. Oben schickte er Natascha als Erste ins Bad und gab ihr ein paar seiner Freizeitsachen mit. Er selbst zog sich im Schlafraum aus und seinen Bademantel an. Es dauerte nicht lange und sie kam frisch und rosig wie ein Baby aus dem Bad, hatte die Hosenbeine seiner Jeans hochgekrempelt und sein T-Shirt reichte ihr fast bis an die Knie. Das nasse Haar kringelte sich auf ihren Schultern und ihre braunen Augen strahlten. „Sie sehen ja so entzückend aus, ich mag mich gar nicht von Ihnen trennen!“ Sie lachte. „Nun machen Sie schon, dass Sie ins Bad kommen, sonst erkälten Sie sich!“ Sie umfasste seine Hüften und schob ihn, immer noch lachend, ins Bad. Nachdem auch er sich umgezogen hatte und sich wieder warm und trocken fühlte, rief er an der Rezeption an und bestellte zwei steife Grogs. „Damit schlagen wir jeder Erkältung ein Schnippchen!“ Sie hatte sich im Schneidersitz auf die Couch gesetzt und hielt den Grog zwischen beiden Händen. Aber einmal Segeln habe ich noch gut bei Ihnen!“ sagte er scherzhaft zu ihr. „Aber klar doch, Mann!“ antwortete sie im gleichen Ton. Dann schwiegen sie wieder und schauten sich nur an. Es war kein peinliches Schweigen. Nein, es war eher ein Schweigen des Verstehens und… Hardenberg begriff mit einem Mal, dass er sich rettungslos in dies junge Geschöpf verliebt hatte und dass sie die Frau seines Lebens war. Er hatte nie an die große Liebe geglaubt, doch jetzt saß sie keck, mit untergeschlagenen Beinen, in zu großen Klamotten, mit nassen, wirren Haaren vor ihm. Sie lächelte ihn an. „An was denken Sie gerade, Sie mit den unwahrscheinlichen blauen Augen?“ Sie hickste ein bisschen. „Du meine Güte, ich glaub, ich bin schon ein bisschen blau!“ Sie schlug sich auf den Mund. Hardenberg sah sie immer noch stumm an. Dann, als sie noch einmal so reizend hickste, beugte er sich langsam vor und gab ihr einen zarten Kuss mitten auf den Mund. Erschrocken schaute sie ihn an. „Ehe Sie was sagen, lassen Sie mich ein Taxi für Sie bestellen. Es ist besser so,“ sagte er ruhig, während er sich erhob und den Telefonhörer abhob. Schweigend ging er mit ihr zum Lift. Draußen gab er dem Taxifahrer Anweisung, wohin er die junge Dame bringen sollte. Er schloss die Autotür hinter ihr. Der Wagen fuhr los. Als sie sich umblickte, stand er immer noch da und starrte dem Wagen regungslos hinterher. „Verdammt!“ murmelte er, als er in sein Zimmer zurückging. Er hätte vor Glück an die Decke springen können und gleichzeitig weinen können. In was war er da geraten?

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