Ruhrtriennale richtet thematischen Fokus
auf Europa und seine Selbstkritik
Essen/Metropole Ruhr (idr). Nachdem die Ruhrtriennale im vergangenen Jahr die Perspektiven des Globalen Südens auf Europa in den Mittelpunkt stellte, bildet 2019 die europäische Selbstkritik den thematischen Rahmen des Festivals, das in der Intendanz von Stefanie Carp unter dem Motto "Zwischenzeit" steht. 25 Produktionen und Projekte stehen vom 21. August bis 29. September auf dem Programm, darunter 14 Ur- und Erstaufführungen. Bespielt werden 13 Orte, zumeist ehemalige Industriehallen, in Bochum, Duisburg, Essen und Gladbeck.
Christoph Marthalers Musiktheater-Uraufführung "Nach den letzten Tagen. Ein Spätabend" eröffnet die diesjährige Festivalausgabe an der Ruhr-Universität Bochum. Der Künstler verwandelt das Audimax in ein futuristisches Weltparlament. Die eindrücklichen Kompositionen von Musikern, die während des Zweiten Weltkriegs deportiert, ermordet oder in die Emigration gezwungen wurden, werden mit dokumentierten politischen Reden in ein Spannungsverhältnis gebracht.
Ebenfalls als Uraufführungen werden Kornél Mundruczós Musiktheater-Produktion "Evolution", Jan Lauwers Schauspiel-Performance "All the good", Sharon Eyals Tanztheater "Chapter 3" und Bruno Beltrãos neu Choreographie gezeigt. Als deutsche Erstaufführungen präsentiert die Ruhrtriennale Heiner Goebbels Musiktheater-Collage "Everything that Happened and Would Happen", David Martons Regiearbeit "Dido and Aeneas, remembered" sowie Faustin Linyekulas Produktion "Congo". Im Musikprogramm feiert in der Lichtburg Essen die digital restaurierte Fassung von Robert Wienes Stummfilm "Orlac's Hände" mit der neu komponierten Musik von Johannes Kalitzke Weltpremiere.
Der Vorverkauf hat begonnen.
Infos: www.ruhrtriennale.de