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Kolumne

ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski   Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Im Juni beginnen abends die Glühwürmchen zu tanzen. Früher gab es sie zu Tausenden über den Wiesen, doch heute sind sie ziemlich selten geworden. In Recklinghausen kann man sie in lauen Nächten in der Brandheide beobachten.  Mein Großvater meinte dann: „Wenn die Johanniskäfer hell leuchten im Garten, dann ist gut Wetter zu erwarten.“ Recht hatte er damit.  Ich habe sie als Kind oft nach einem schönen Tag in der Dämmerung unterm Kirschbaum tanzen sehen.  Damals ließ unser Vermieter das Gras hinter dem Haus -dort war eine sehr große Wiese -nur wachsen und schnitt es bis zur ersten Heuernte nicht und im Juni war es dann so hoch, dass man sich als Kind hineinlegen konnte und vor aller Welt versteckt war. Die Heupferdchen hüpften zuhauf darin herum und ich machte mir einen Spaß daraus, sie zu fangen. Danach öffnete ich meine Hand und ließ sie wieder in die Freiheit springen... Stunden vergingen so wie im Flug.  Heu

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ONsüd-Bilder: Kathrin Osthues    Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Überall blüht es jetzt üppig. Der Mai ist der Monat, in dem die Singzeit der Vögel am lautesten und ausdrucksstärksten ist. Schon ganz früh morgens wird man, wenn man das Glück hat, an einem Park oder großen Garten zu wohnen, von ihrem schier überbordenden Gesang geweckt. Oft gehe ich an diesen Morgen früh in mein Gartenhäuschen, um dort meinen ersten Tee zu trinken, meinen Garten im Morgendunst zu betrachten und zu schreiben. Wer sich die Mühe gemacht hat, im Winter mal zu lernen, verschiedene Vogelstimmen zu unterscheiden, wird jetzt für seine Mühe belohnt. Ich höre Grünfinken, Meisen, Zilpzalpe, Amseln und Rotkehlchen sowie Hausrotschwänzchen heraus und manchmal auch den stilleren, melancholischen Dompfaff. Wenn man sich danach Brötchen vom Bäcker holt, fliegen einem in den Straßenschluchten schon die ersten Mauersegler mit freudigem Gekreische entgegen. Früher habe ich sie oft mit tieffliegenden Schwalben

Veranstaltungshinweis

  Ruhrfestspiele starten digital in die Saison. Vorverkauf beginnt am 19. April. Live-Vorstellungen ab dem 21. Mai geplant . In enger Absprache mit den Gesellschaftern und dem Aufsichtsrat der Ruhrfestspiele sowie mit den Behörden, haben die Ruhrfestspiele sich aufgrund der unsicheren Situation im Hinblick auf die pandemische Entwicklung entschlossen, die aktuelle Ruhrfestspiele-Saison weiterhin hybrid zu planen. Der Vorverkauf startet wie angekündigt am kommenden Montag, 19. April um 9:00 Uhr digital und telefonisch. Die ersten Vorstellungen des Festivals werden digital stattfinden, ab dem 21. Mai sind weiterhin Live-Veranstaltungen in Planung. Für viele digitale Veranstaltungen der Saison können ebenfalls bereits ab Montag Karten erworben werden. Die Jubiläums-Spielzeit werden am 2. Mai Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und NRWs Ministerpräsident Armin Laschet mit Grußworten eröffnen. Die diesjährige Festrede hält die Autorin Enis Maci. Und anschließend zeigen die Ruhrfestspiel

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ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski   Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Das Ende des Vorfrühlings erkennt man an der Blüte des Löwenzahns, und auch den Tulpenblüten und der Narzisse. Aber das, was wir als eigentlichen Voll -Frühling bezeichnen, das ist die Blütezeit des Apfels. Dazu gehört auch die Blüte der Rosskastanie und des Goldregens und gegen Ende des Monats noch des Flieders. Was mich am meisten freut, sind die Blüten des Huflattichs. Sie sind oft an den Rändern von Bordsteinen zu entdecken. Man schimpft, oft unwissentlich, solche Pflanzen Unkraut, aber eigentlich gibt es keine „Un“kräuter, sondern nur Kräuter und Heilpflanzen. Und Huflattich hilft, als Tee getrunken, bei Husten und Bronchialinfekten. Da der April ein wettermäßig sehr überraschender Monat ist - oft mit heftigen Regenschauern - haben wir in der Natur auch dafür Zeigerpflanzen. Vor 100 Jahren war zum Beispiel bei den Bauern noch das Halten der Paternostererbse stark verbreitet. Aus ihren roten Früchten hat m

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ONsüd-Bild: Pokojski Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Langsam naht der Frühling. Und damit beginnt wieder die Zeit, in der ich in meinem Gartenhäuschen sitzen kann ,in der ich im Garten werkeln kann und beginnen kann, Unkraut zu zupfen und neubestellte Blumen auszusäen. Mein Kater begleitet mich dabei dieses Jahr nun nicht mehr. Er ist nach sechzehn wunderbaren Jahren über den Regenbogen gegangen. Aber es gibt mittlerweile nicht nur eine ,sondern zwei Nachbarskatzen, beide Katzendamen. Sie sind recht scheu und reserviert . Vielleicht werden sie irgendwann einmal Spaß daran finden , mir regelmäßig bei meinen Gartenarbeiten zuzusehen. Das, was wir den Erst- Frühling nennen , beginnt schon mit der Blüte der Schneeglöckchen. In meinem Rasen haben sie sich schon ein großes Stück erobert. Und sie vermehren sich von Jahr zu Jahr mehr, wenn man sie wachsen lässt .Sie zeigen uns, dass es einen Kalender gibt, den die Natur schreibt. (Man nennt das Phänologie.) Das heißt : die Natur be

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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Februare ist lateinisch und bedeutet reinigen. Februar war der letzte Monat des römischen Jahres, deshalb fanden in ihm Reinigungs-und Sühneopfer statt. Der römische Kaiser Augustus entzog dem Februar einen Tag, um ihn an seinen Monat anzuhängen, den August. Er wollte mit Julius Cäsar (Juli = 31 Tage )gleichwertig sein.  Alte Namen des Februar sind Hornung (das Vieh hörnt sich, die Hirsche werfen ihr Geweih ab) Lichtmeßmonat, Narrenmond und Taumond.  Im Februar warten wir alle auf das Erwachen der Natur. Knospen schwellen an Bäumen und Sträuchern. Aber trotzdem ist Saukälte gut für die Natur. Bauern haben über Jahrhunderte beobachtet, dass ein Vorfrühling im Februar auf einen langen Nachwinter schließen lässt. Großvater sagte immer: Der Winter scheidet nicht, ohne noch mal zurückzuschauen!  Ende des Monats sind die Tage schon zweieinhalb Stunden länger als zu Beginn des Jahre. Ich bin wieder häufiger in meiner Gartenlaube. Die Sonne is

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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Am 21. Dezember hat sie begonnen, die vierte und meist die kälteste Jahreszeit: der Winter. Wenn ich an Winter denke, fallen mir die Winterbilder von Jan Brueghel dem Älteren ein. Er malte seine „Winterlandschaft mit Eisläufern und Vogelfalle“ 1554. Ein anderes Bild heißt „ Die Jäger“. Es ist von 1601. Beide Bilder fand ich in meinen Schulbüchern. Ich betrachtete sie oft und lange mit Entzücken. So und nicht anders, fand ich, musste Winter sein und aussehen.  Aber solche Winter (und solche Umgebungen) haben wir nicht mehr. Wenn man das Winterbild mit Teich genau anschaut, dann erkennt man zugefrorene Teiche, die Menschen tragen, und eine weiße, unberührte Schneelandschaft. Es ist nicht wie heute, wo schon früh am Morgen der unberührte Schnee von Autoreifen zu braunem Matsch gefahren wird. ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski Der Januar ist normalerweise der kälteste Monat. In Zeiten wie heute, mit dem gegenwärtigen El Nino, läßt sich k