Neuer Intendant stellt Ruhrfestspiele unter das Motto "Poesie und Politik"
Recklinghausen (idr). Der neue Intendant der Ruhrfestspiele, Olaf Kröck, hat das diesjährige Festival unter das Motto "Poesie und Politik" gestellt. Seine erste Saison berührt in diesem Spannungsfeld Themen wie das Zusammenleben verschiedener Kulturen, Abschottungspläne in Europa, romantische Sehnsüchte nach Lebendigkeit im Spätkapitalismus und Strukturen des Populismus. 90 Produktionen mit rund 210 Veranstaltungen - darunter drei Eigenproduktionen, eine Uraufführung, sieben Deutschlandpremieren und eine Kunstausstellung - sind vom 1. Mai bis 9. Juni in Recklinghausen zu sehen.
Zu den Höhepunkten des Festivals gehören die Eigenproduktion "What Is the City but the People?" nach einer Idee des Konzeptkünstlers und Turner-Preisträgers Jeremy Deller: 100 ausgewählte Recklinghäuser Bürger präsentieren ihre Lebensgeschichten auf einem Laufsteg mitten in der Innenstadt. Ebenfalls auf dem Programm stehen die Deutschlandpremieren von Peters Brooks "The Prisoner" und Ivo van Hoves "Ein wenig Leben" nach dem Roman von Hanya Yanagihara. Im Bereich Tanz sind fünf Stücke zu sehen, die durch die Choreografin Pina Bausch geprägt sind, darunter "Grand Finale" von Hofesh Shechter und "The Great Tamer" von Dimitris Papaioannou.
Eine neue Reihe gibt es im Bereich Literatur: Die Ruhrfestspiele haben an drei Abenden Gäste zum Gespräch mit dem Literaturkritiker und Moderator Denis Scheck eingeladen: Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, Autor und Filmemacher Georg Stefan Troller sowie der amerikanische Anwalt und Autor Louis Begley. Unter dem Begriff "Neuer Zirkus" wird das Fringe Festival weitergeführt. Zu Gast sind in dieser Saison acht international führende Gruppen und Kompagnien dieses Genres. Zudem baut das Festival das Kinder- und Jugendtheater aus.
Infos: www.ruhrfestspiele.de