Reiseinterview - Russland
Immer wieder Russland – ein Reisebericht
10 Fragen an Andreas Makarow
von Sebastian Pokojski
Venezianisches Flair in Nordwest-Russland: Ein Blick in die Kanalstraßen von St. Petersburg ONsüd-Bilder: A. Makarow |
ONsüd: Hallo, Sie sind bereits seit
Ihrer Übersiedlung nach Deutschland vor 20 Jahren regelmäßig in Russland. Was
fasziniert Sie so an Russland, dass Sie immer wieder dorthin reisen, abgesehen
davon, dass es Ihre Heimat ist?
Andreas Makarow: Die
bunte Natur und Größe des Landes beeindrucken und faszinieren mich. Große Städte
wie Moskau und St. Petersburg mit Highlights im kulturellen Bereich und im
Kontrast dazu menschenleere wilde Landschaften und kleine Siedlungen zeigen wie
vielfältig Russland ist. Die Begegnungen mit Mitmenschen verschiedener
Traditionen und Kulturen und die herzlichen Treffen mit meinen Freunden machen
mir jedes Mal aufs Neue große Freude. Ursprünglich komme ich aus
Zentralrussland und bin in Orjol aufgewachsen. Orjol liegt an der Oka, rund 350 km südwestlich von Moskau.
In
diesem Jahr war ich zu einem Studientreffen in St. Petersburg, wo ich 1983 als
Diplom-Mathematiker mein Studium abgeschlossen habe.
Die Kuppel der Isaakskathedrale ist im Hintergrund zu erkennen. |
ONsüd: Wie sind Sie dorthin gekommen?
Andreas
Makarow: Natürlich,
bei so einer weiten Reise, bietet sich das Fliegen an. Aber man
kann St. Petersburg auch in einer sehr schönen Schiffsreise über die Ostsee
erreichen.
ONsüd: War es schwierig von Deutschland
auf Russland umzuschalten?
Andreas
Makarow: Da ich
fast regelmäßig dort bin, habe ich gar keine Schwierigkeiten in den russischen
Alltag zu tauchen. Mir ist aufgefallen, dass im Laufe der Zeit die Unterschiede
zwischen den Ländern schwinden.
ONsüd: Konnten Sie sich gut mit den
Einheimischen verständigen?
Andreas Makarow: Sprachbarrieren
gibt es kaum, aber neue Redewendungen müssen mir dann schon mal erklärt werden.
Es gab auch Tage, da wurde ich förmlich überrannt mit Fragen zum aktuellen und
politischen Geschehen.
ONsüd: Gab es Momente, in denen Sie
Deutschland vermisst haben?
Andreas
Makarow: In einer
Fünf-Millionen-Stadt gibt es fast rund um die Uhr die ganze Woche viel Leben
und den dazugehörigen Lärm. Die Ruhe in meiner Recklinghäuser Wohnung in der
Nacht habe ich da meistens vermisst.
Skyline von St. Petersburg |
ONsüd: Wenn jemand Sie bitten würde, ihm
Empfehlungen zu geben, was er sich in Russland unbedingt ansehen sollte, was
würden Sie ihm sagen?
Andreas Makarow: Wenn
Sie Russland je nach Budget und Interesse kennen lernen möchten, sollten sie
auf jeden Fall die Kulturzentren Moskau und St. Petersburg besuchen. Für
Naturliebhaber empfehle ich Flussreisen auf der Wolga und Don, ein Ausflug zum
Baikalsee und zur Halbinsel Kamtschatka.
Alexandersäule vor dem Winter Palace |
ONsüd: Gab es im letzten Urlaub etwas,
von dem Sie sagen würden, dass es Ihnen nicht gefallen hat?
Andreas Makarow: Eine
plötzliche Straßensperre am Hotel, von der auch nicht der Taxifahrer wusste,
kostete mich fast den Rückflug. Ich habe es noch gerade bis zum Flughafen
geschafft.
ONsüd: Können Sie jetzt spontan sagen,
ob Sie noch einmal nach Russland reisen würden?
Andreas Makarow: Selbstverständlich,
da Russland sehr groß und vielfältig ist, kann man immer wieder Neues
entdecken.
ONsüd: Wenn Sie sich dafür entscheiden
würden noch einmal nach Russland zu reisen, würden Sie etwas anders machen als
letztes Mal?
Andreas Makarow: Ich
würde neue Ziele auswählen.
ONsüd: Gibt es noch ein anderes Land, in
welches Sie reisen würden?
Andreas Makarow: Ich
würde gerne nach Thailand fliegen, weil ich die Natur und Kultur dort gerne
kennenlernen möchte.
Isaakskathedrale mit prachtvoller Goldkuppel |