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Kapitel 22

Auch Natascha saß regungslos im Wagen. Auf ihrem Mund brannten immer noch seine Lippen, als wären sie aus Feuer gewesen. Sie wagte nicht, darüber zu wischen. Es war, als wolle sie so lange wie möglich seine Lippen auf den ihren spüren. Sie sah, dass der Fahrer ab und zu einen besorgten Blick in den Rückspiegel warf.
„Alles in Ordnung, Lady?“
fragte er sie.
„Sie sind ja weiß wie die Wand!“ „Ist schon okay. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen! Danke!“
An ihrem Haus angekommen, wollte sie bezahlen.
„Ist schon erledigt, Lady!“
Der Mann tippte auf sein Käppi und gab wieder Gas.
Natascha ging langsam, Stufe für Stufe, in ihre Wohnung hinauf. Drinnen warf sie sich aufs Bett und fing an zu schluchzen. Sie wusste nicht warum, aber sie überließ sich den sie langsam beruhigenden Tränen. Ihr Handy summte. Ihre Hand zitterte, als sie auf Empfang drückte.
„Hi, wie geht’s? Ich bin’s, Jens. Wollte nur wissen, ob Du Lust hast, heute Abend noch mal auf die Piste zu gehen?“
„Eigentlich nicht. Jens. Aber wenn ich meine Meinung ändere, rufe ich Dich kurz an. Okay?“
„Weinst Du, Natascha? Kann ich Dir irgendwie helfen?“
Jens’ Stimme klang besorgt. „Nein, lass man. Ist nett, dass du Dich erkundigt hast. Aber im Moment kann mir keiner helfen“,
sagte Natascha leise,
„da muss ich allein durch! Tschüs, Jens, vielleicht bis später!“
Sie rollte sich wieder auf den Bauch. Wenn sie ihn nicht wiedersah, dann würde sie ihn langsam, aber sicher vergessen können. Er war verheiratet. Sie brauchte sich keine Grillen in den Kopf zu setzen! Und sie war nicht so eine, die eine Ehe aufs Spiel setzte und kaputtmachte. Sie seufzte. Auch wenn es ihr schwerfiel, sie würde ihn nicht noch einmal treffen! Egal, ob er noch eine Segeltour gut hatte oder nicht. Es tat weh. Jetzt schon! Die Tränen rollten wieder ihre Wangen herunter.
„Shit, ich hab mich wohl wirklich in ihn verguckt!“
murmelte sie. Mit einer energischen Handbewegung wischte sie die Tränen fort und ging zum Kühlschrank. Aber eigentlich hatte sie keinen Hunger.

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