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Kapitel 27


Jetzt die geliebte Frau an der Seite haben und mit ihr das Schauspiel genießen! Er würde sein Vermögen darum geben! Als die Farben verblassten, stapfte er zurück ins Haus. Wie Diamanten funkelten ihm die Tautropfen auf den Rosen entgegen. Er holte sein Taschenmesser aus der Tasche und schnitt die schönste ab. „Die ist für Dich, Geliebte!“ murmelte er und nahm sie mit in sein Arbeitszimmer. Er setzte sich an seinen Arbeitstisch und starrte das Telefon an. Wann würde sie anrufen? Um 8:00 Uhr, um 9:00 Uhr? Er wartete und saß im Arbeitssessel und dachte an sein vergangenes Leben zurück. Plötzlich schrak er zusammen. Das Telefon klingelte. Seine Hand zitterte, als er den Hörer abnahm und ans Ohr führte. „Hier Hardenberg!“ Ihre Stimme klang spröde, aber das war egal! Hauptsache, er konnte ihr zuhören, ein paar Worte mit ihr wechseln, für ein paar Minuten mit ihr verbunden sein. „Hier ist Frau Winter. Ich nehme ihr Angebot an. Auf mein Honorar würden dann noch die Reisekosten zu Buche schlagen.“ „Ich kann Sie in Hamburg mit einem Hubschrauber abholen lassen. Wir nehmen dann den Flieger direkt bis nach Monaco! Wenn Sie möchten… fügte er hinzu, „es ist einfach bequemer. Selbstverständlich werden Sie auch wieder zurückgebracht.“ Vom anderen Ende der Leitung kam kein Laut mehr. Es musste ihr die Sprache verschlagen haben, siedendheiss fiel ihm ein, sie hielt ihn ja für den Angestellten der Firma. „Hallo, sind Sie noch da? „Ja,“ antwortete eine feste Stimme, „ich nehme Ihr Angebot mit dem Flieger an. Haben Sie besondere Wünsche in Bezug auf die Klaviermusik, die ich spielen soll?“ Am liebsten hätte er laut gerufen: „Aber ja doch! Das Prelude von Chopin, das, was Sie mir das erste Mal vorgespielt haben! “ Aber er unterdrückte es und sagte: „Ich glaube, bezüglich Musik haben Sie mehr Erfahrung, ich überlasse das Programm Ihnen. Meine Tochter ist 14 Jahre alt.“ „Mit einer boygroup täten Sie ihr, glaube ich, einen größeren Gefallen.“ sagte sie lakonisch. „Ich weiß“, antwortete er und hätte am liebsten hinzugefügt: „Aber mir will ich auch einen Gefallen tun!“ Stattdessen sagte er nur: „Ja, das wär’s, ich rufe Sie in 14 Tagen kurz vorher an, wann der Hubschrauber bei Ihnen sein wird. Haben Sie herzlichen Dank für Ihre Zusage!“ Sie antwortete mit leicht heiserer Stimme: „Ich habe zu danken! Auf Wiederhören, Herr Hardenberg!“ Beinahe hätte er den Hörer vor Freude auf die Gabel geworfen und das Telefon in den Arm genommen und mit ihm im Zimmer herumgetanzt. Er versuchte den Impuls zu unterdrücken, aber dann gab er ihm doch nach. „Wenn mich jemand so sehen würde“, dachte er, während er sich drehte und leise juchzte, „sie würden mich in die Klapsmühle bringen!“ Vorsichtig stellte er das Telefon wieder an seinen Platz. Er hörte Schritte in der Küche und ging hinaus. Das Mädchen deckte gerade den Tisch ein. „Oh, Sie sind schon auf! Ich habe den Kaffee noch nicht fertig!“ rief das Mädchen entsetzt. „Ist überhaupt nicht schlimm und der Rede wert!“ Er hätte sie am liebsten auch auf der Stelle herumgewirbelt vor Freude. Aber so strahlte er sie nur an. „Lassen Sie sich Zeit, wie immer!“ rief er ihr noch gutgelaunt zu, dann ging er nach draußen und pfiff den Hund herbei.

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