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Kapitel 42

Es Ist für dich, rein privat. Etwas…“ „Ich weiß, aus meiner Vergangenheit!“ beendete Natascha den Satz. „Dann lass ich dich damit mal allein!“ lächelte Gruber und verschwand behände durch die Tür.

Natascha setzte sich hin und begann zu lesen. Ihre angespannte Haltung lockerte sich mehr und mehr und machte tiefer Betroffenheit Platz. Als sie zu Ende gelesen hatte, sank ihre Hand mit der letzten Seite in den Schoß. Ihr Blick ging ins Leere. Es hatte sie große Mühe gekostet, aber sie hatte es danach in München geschafft. Geschafft, ihn zu vergessen und aus ihrem Leben zu streichen. Stattdessen hatte sie mit Jens eine zwar nicht leidenschaftliche, aber dafür tragfähige Freundschaft angefangen, in der keiner dem anderen etwas vorspielte oder auf zwei Hochzeiten tanzte. Sie fühlte sich nicht gerade überschäumend für Glück mit Jens, aber sie fühlte sich ruhig und sie war zufrieden. Dass das Schicksal es so einrichtete, dass Hardenberg ihren Weg wieder kreuzte und das sogar so weit entfernt im Ausland, war das ein Omen? War das die Möglichkeit zu einer anderen, tieferen Beziehung zwischen ihnen? Aber liebte sie ihn denn noch? Sie hatte ihn mehrere Jahre nicht mehr gesehen. Und was war mit Jens? War der mit ihrer Freundschaft zufrieden? Sie würde ihm nie weh tun können.

Sie legte den Brief an die Seite.


Unruhig lief Hardenberg in seiner Suite auf und ab. Mit seiner Ruhe war es aus und vorbei, seit er Natascha wiedergesehen hatte. Wie würde sie seinen Brief aufnehmen? War sie vielleicht schon fest liiert? Er hatte sie um ein Gespräch unter vier Augen gebeten. Würde sie zustimmen? Es lag jetzt alles an ihr, wie sie reagierte, aber er war auch im Gegensatz zu damals bereit, jede ihrer Entscheidungen - egal wie sie ausfiel - zu akzeptieren. Wenn sie wollte, dass er sie in Ruhe ließe, dann würde er sie in Ruhe lassen, auch wenn ihm das ungeheuer schwerfiel. Und wenn sie ihn treffen wollte…Weiter wollte er nicht denken.

An diesem Abend klingelte sein Telefon nicht. Auch für den nächsten Abend hatte er sich Karten besorgt. Sie würde insgesamt vier Mal in Athen auftreten. Er schlief unruhig in dieser Nacht und erwachte am Morgen dennoch frisch wie ein Fisch im Wasser. „Was die Liebe alles macht!“ sagte amüsiert zu seinem Spiegelbild, „da bin ich alter Knochen nun wieder im zweiten Frühling!“ Er aß nur wenig, gab dem Portier seine Handynummer, falls ein Anruf für ihn käme und ging auf die Straße. Athen kam ihm so schön vor wie an keinem Tag vorher. Unbeabsichtigt führten ihn seine Schritte dahin und dorthin. Und als er einmal an einem hohen Gebäude hoch -schaute, fand er dort neben der griechischen Schrift auch die lateinische: Hotel Akropolis. Es verschlug ihm den Atem. Er hatte nicht im Geringsten gewusst, in welchem Stadtteil oder Straße sich das Hotel Nataschas befand. „Jeder andere würde es für einen Fingerzeig Gottes halten!“ murmelte er und schaute an dem Bau aus Glas und Stahl empor. Hinter welchem der vielen Fenster wohnte sie, stand vielleicht jetzt erst auf, schaute seine Rosen an? Er sah sich um. Gegenüber war ein kleines Restaurant- Café. Er ging hinüber und bestellte sich einen Mocca und ein Glas Wasser. Er saß so, dass er den Eingangsbereich zum Hotel ohne Probleme übersehen konnte. Ob sie wohl auch ab und zu in diesem Café verkehrte? Halb hoffte er, halb sträubte er sich dagegen. Sein Handy klingelte. Es war der Portier. Hardenberg antwortete kurz und legte dann auf. Mit einem großen Schluck trank er seinen Mokka aus und beobachtete weiter die Leute auf der Straße.

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